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„Arzt aus voller Leidenschaft“

Klinikum Memmingen Langjähriger Chefarzt und Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Pfeiffer im Rathaus feierlich verabschiedet

Corona-bedingt in kleiner Runde ist jetzt der langjährige Chefarzt der Medizinischen Klinik II und Ärztliche Direktor des Klinikums Memmingen, Prof. Dr. Albrecht Pfeiffer (Mitte), im Memminger Rathaus feierlich mit Verleihung des Memminger Stadtsiegels verabschiedet worden (im Bild von links: Oberbürgermeister Manfred Schilder, Dritter Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger, Zweite Bürgermeisterin Margareta Böckh, Staatssekretär Klaus Holetschek (hinten) und Pfeiffers Frau Juliane).

Foto: Häfele/Pressestelle Klinikum Memmingen

 

„Nahezu übermenschliches persönliches Engagement“ attestierte Oberbürgermeister Manfred Schilder dem langjährigen Chefarzt der Medizinischen Klinik II und Ärztlichen Direktor des Klinikums Memmingen, Prof. Dr. Albrecht Pfeiffer, der jetzt im Rathaus mit vielen Worten des Lobes und der Anerkennung verabschiedet wurde.

Prof. Dr. Albrecht Pfeiffer kam 1997 als Chefarzt der Medizinischen Klinik II ans Klinikum Memmingen und fand dort eine solide allgemein-internistische Abteilung vor, die er innerhalb der nächsten Jahre zu einer Klinik mit äußerst umfangreichem Leistungsspektrum, höchstem Niveau und hohen Fallzahlen ausbaute. Besonders am Herzen lag ihm die Gastroenterologie, also die Diagnostik und Therapie der Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts und der umliegenden Organe – und hier im Speziellen die Entwicklung der Endoskopie, also die Untersuchung und Therapie mit einem Endoskop, das in das Innere von Organen geschoben wird.

„Als junger Mediziner war ich geradezu fanatisch“, sagte Pfeiffer lachend über sich selbst. All die Jahrzehnte blieb er ein „Arzt aus voller Leidenschaft und Überzeugung“, wie ihn Rathauschef Schilder bei seiner Verabschiedung lobend bezeichnete: „Sie haben ein ungeheures Arbeitspensum hingelegt und die 80- Stunden-Woche gepflegt.“ Auch nachts und an Wochenenden war Pfeiffer im Klinikum regelmäßig präsent. „Zur Definition des Arztseins gehört es dazu, dass man auch zu Unzeiten in der Klinik ist“, sagte Pfeiffer selbst dazu und danke in diesem Zusammenhang seiner Frau und den drei mittlerweile erwachsenen Kindern für das große Verständnis: „Meine Familie stand immer hinter mir.“

Besonderes Augenmerk legte Prof. Pfeiffer in seiner Chefarztzeit am Klinikum Memmingen auf die Ausbildung seiner Mitarbeiter, denen er bei der Verabschiedung „ausdrücklich für die ungeheure Unterstützung“ dankte.

„Er war ein äußerst angenehmer und fairer Chef, der sich trotz des ganzen Stresses für uns interessiert und eingesetzt hat“, heißt es aus Mitarbeiterkreisen.
„Bei Ihnen stand immer der Mensch im Mittelpunkt“, lobte auch der anwesende Klaus Holetschek, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.

„Ich danke all meinen Patienten für das entgegengebrachte Vertrauen, mit der Bitte um Nachsicht, gezwungenermaßen nicht immer genug Zeit gehabt zu haben“, so Pfeiffer bei seiner Verabschiedung.

Seit 2007 war Prof. Pfeiffer auch Ärztlicher Direktor des Klinikums und dabei unter anderem an acht Chefarztberufungsverfahren beteiligt sowie an der Einrichtung der Hauptabteilungen für Neurologie und Neurochirurgie, der Sektion Kinderchirurgie sowie der plastischen und ästhetischen Chirurgie.

„Die Einrichtung und Leitung der Palliativstation war mir eine Herzensangelegenheit, um die Lebensqualität der Schwerstkranken möglichst lange zu erhalten“, so Pfeiffer.
Ein großer Meilenstein von Prof. Pfeiffer war es auch, dem Stadtrat die Notwendigkeit des Verfügungsgebäudes klar zu machen, „um die vormals desolate Patientenaufnahmesituation auf der 3A zugunsten der im Verfügungsgebäude ansässigen Notfallklinik zu entflechten“, erzählte Pfeiffer.

„Ist bin froh, jetzt, mit fast 64 Jahren, aufhören zu können, weil die Gesamtbelastung doch sehr hoch ist“, so Pfeiffer. „Ich habe immer gesagt: `Bis 60 zu arbeiten ist Pflicht, danach beginnt die Kür ́.“ Pfeiffer wechselte Anfang des Monats (Oktober) zum Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) St. Vinzenz nach Marktoberdorf und wird dort noch dreieinhalb Tage in der Woche arbeiten. „So bleibt mir mehr Zeit für die Familie und mich selbst.“ Pfeiffer liebt die Musik, die Berge und ist leidenschaftlicher Skifahrer.

Seinem Nachfolger, Prof. Dr. Eike Gallmeier, Leitender Oberarzt am Universitätsklinikum Marburg, der im Januar seinen Dienst am Klinikum Memmingen antritt, wünscht Prof. Dr. Pfeiffer alles Gute.

Die geplante Abschiedsfeier im Memminger Kreuzherrnsaal wurde Corona-bedingt aufgrund der wiederansteigenden Infektionszahlen kurzfristig abgesagt.

 

 

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