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Klärten über die Therapiemöglichkeiten bei Reflux-Beschwerden auf (von rechts): Oberarzt Dr. Matthias Missel, Chefarzt Prof. Dr. Dr. h.c. Carsten N. Gutt und Oberarzt Dr. Heinz Schlosser (rechts außen sitzend). Foto: Häfele/Pressestelle Klinikum Memmingen
Reflux-Beschwerden wie Sodbrennen oder saures Aufstoßen gehören zu den Volkskrankheiten Nummer eins in Deutschland. Ihr Auftreten hat sich in den vergangenen 30 Jahren verzehnfacht. Welche Therapie für welchen Patienten die Richtige ist, erklärten Ärzte des Reflux-Zentrums am Klinikum Memmingen bei einer Informationsveranstaltung.
Die Ursache für die rasante Zunahme der Reflux-Krankheit (siehe Infokasten), die sich häufig durch quälendes Sodbrennen äußert, ist bis heute nicht ganz geklärt. Diskutiert werden Umweltfaktoren wie Stress sowie Änderungen der Ernährungsgewohnheiten. Umfragen ergaben, dass rund 40 Prozent aller Deutschen immer wieder unter Reflux-Beschwerden wie Sodbrennen oder saurem Aufstoßen leiden. Bei zehn bis 15 Prozent gehört Sodbrennen sogar zum Alltag. Es ist damit mehr als ein sogenanntes Feiertags-Syndrom – tritt also nicht nur nach reichlichen und fettigen Mahlzeiten, meist in Verbindung mit Alkohol, auf.
„Die häufigste Ursache für einen dauerhaften Reflux ist eine Verschluss-Schwäche der Speiseröhrenschließmuskulatur, häufig in Folge eines Zwerchfell-Bruchs“, so Oberarzt Dr. Matthias Missel von der Medizinischen Klinik II am Klinikum Memmingen.
„Den meisten Reflux-Patienten helfen säurehemmende Medikamente, sogenannte Protronenpumpenhemmer. Diese sollten aber wegen ihrer Nebenwirkungen nicht unkritisch und nicht dauerhaft eingenommen werden“, betonte Missel vor rund 70 Zuhörern.
In seltenen Fällen könne ein Reflux zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen wie Engstellen in der Speiseröhre (Stenosen) oder – noch seltener – zu Gewebeveränderungen wie Speiseröhrenkrebs führen.
Bei langanhaltenden Beschwerden oder Beschwerden, die auf Medikamente nur unzureichend ansprechen, sei deswegen eine weitere Abklärung im Reflux-Zentrum am Klinikum Memmingen sinnvoll: „Mit spezialisierter Diagnostik wie einer Magenspiegelung oder einer Druck- und Säure-Messung in der Speiseröhre können wir die Ursachen der Reflux-Krankheit sowie das weitere Vorgehen klären“, so Missel.
Bei einigen Patienten könne eine Operation die Therapie der Wahl sein, wie Chirurg Dr. Heinz Schlosser von der Klinik für Allgemein-, Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie am Klinikum Memmingen erklärte: „Das sind dann oft noch sehr junge Patienten, die nicht ihr ganzes Leben lang Medikamente schlucken wollen.“
Bei einer Operation legen Schlosser und Kollegen einen Teil des Magens als Manschette um den Mageneingang und reduzieren so den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre. Die Operation erfolge minimal-invasiv, also mit kleinen Schnitten. „Die Vor- und Nachteile der Therapieoptionen besprechen wir mit dem Patienten in der Reflux-Sprechstunde.“
Der Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre kann laut Schlosser auch durch ein sogenanntes EndoStim-System verhindert werden: „Das ist eine Art Schrittmacher, der unter den linken Rippenbogen implantiert wird.“ Der Schrittmacher stimuliert den Speiseröhrenschließmuskel und verhindert so den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre. Mit Hilfe eines externen Programmiergeräts kann der Arzt den Schrittmacher individuell einstellen und so an den Lebensstil und die Wünsche des Patienten anpassen.
„Das System ist noch relativ neu und wird bisher nur an wenigen Kliniken wie dem Klinikum Memmingen implantiert“, erklärte Allgemeinchirurgie-Chefarzt Professor Dr. Dr. h.c. Carsten N. Gutt. „Aber die bisherigen Resultate sind durchaus vielversprechend.“
Bitte kommen Sie bei einem vorliegenden Verdacht nicht in das Klinikum, es sei denn ein stationärer Aufenthalt ist zwingend erforderlich. Bei vorliegenden Symptomen wenden Sie sich bitte an eine der unten angegebenen Telefonnummern.
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116117
Hotline Coronavirus Bayern: 09131 6808-5101
Besuche im Klinikum Memmingen sind ab sofort nachmittags zwischen 14:00 und 19:00 Uhr wieder möglich. Hierbei gilt eine 1-1-1 Regelung – das bedeutet: Ein Patient darf pro Tag einen Besucher für eine Stunde empfangen.
Das Klinikum bittet darum, den geplanten Besuch im Vorfeld mit den Angehörigen abzusprechen.
Zum Schutz der Patienten und zur Sicherstellung der Versorgung der Patienten durch das Klinikpersonal gelten dabei die allgemeinen Zugangsregeln für vulnerable Bereich. Das bedeutet:
Als getestet gilt, wer ein negatives Testzertifikat vorlegen kann (AG-Schnelltest nicht älter als 24 Std., PCR-Test nicht älter als 48 Std.). Dies gilt unabhängig vom 2-G-Status. Zur Identifikation bringen Sie bitte einen Ausweis mit.
Testzentren finden Sie hier: Stadt Memmingen: Informationen Corona
Die Klinikleitung freut sich, aufgrund der allgemeinen Lockerungen Besuche wieder zulassen zu können, weist aber gleichzeitig darauf hin, dass aufgrund der hohen Infektionszahlen Einschränkungen bei der Dauer und der Anzahl der Besuche gemacht werden müssen.
Nicht an die neuen Besuchszeiten gebunden sind: