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Rednerin Kerstin Paradies aus Hamburg beim Onkologie- und Palliativtag am Klinikum Memmingen.
Foto: Eva Maria Häfele/Pressestelle Klinikum Memmingen
Immer mehr Menschen gewinnen aufgrund moderner Diagnostik und Therapie den Kampf gegen ihre Krebserkrankung. Dadurch entsteht eine neue Situation für Pflegende. Denn die Krebstherapien und ihre Nebenwirkungen werden zunehmend komplexer und die Erkrankten haben aufgrund ihres Alters meist mehrere Begleiterkrankungen. Diese Herausforderungen sowie die Wichtigkeit einer ehrlichen und einfühlsamen Patientenbetreuung thematisierte ein sehr gut besuchter Onkologie- und Palliativ-Tag am Klinikum Memmingen.
„Seien Sie sich bewusst, was Sie tagtäglich leisten!“, appellierte Rednerin Kerstin Paradies aus Hamburg an die rund 80 Zuhörenden – überwiegend Pflegende aus dem Klinikum Memmingen, aus umliegenden Krankenhäusern, Altenheimen und Praxen sowie von ambulanten Palliativdiensten. Paradies ist Vorstandssprecherin der Konferenz Onkologischer Kranken- und Kinderkrankenpflege, kurz KOK, der größten Arbeitsgemeinschaft in der Deutschen Krebsgesellschaft. Paradies rief die Pflegenden dazu auf, mit einem größeren Selbstbewusstsein zur Arbeit zu gehen und mit den Mitarbeitenden aus der Ärzteschaft auf Augenhöhe zu kommunizieren. Außerdem betonte sie die Wichtigkeit einer guten Ausbildung sowie fortlaufenden Weiterbildung.
„Tumorkranke bringen aufgrund ihres erhöhten Alters immer mehr Begleiterkrankungen mit. Zudem rufen neue, komplexere Therapien neue Nebenwirkungen hervor. Und wir können nur gut beraten, wenn wir über Therapie und Nebenwirkungen gut Bescheid wissen“, so Paradies.
Wie genau die vielen verschiedenen Krebstherapien wirken und auf welche Nebenwirkungen man sich einstellen muss, erklärte Dr. Gerhard Fischer, Oberarzt und Leiter des Onkologischen Zentrums an der Oberschwabenklinik in Ravensburg, in einem interessanten und sehr kurzweiligen Vortrag.
„In der Krebstherapie gibt es kein Schema F“, fasste Fischer zusammen. „Wichtig ist, dass die Patienten gemeinsam mit den ihnen anvertrauten Spezialisten einen individuellen Behandlungsweg finden." Auch Fischer betonte dabei die Wichtigkeit eines gut ausgebildeten, professionellen Teams.
Über „Wahrhaftigkeit am Krankenbett – Wie wichtig ehrliche Gespräche sind“, referierte Dr. Ruth Sittl, die ärztliche Leiterin des palliativmedizinischen Konsildienstes an den Kliniken Mindelheim und Ottobeuren.
„Ein vertrauensvoller und ehrlicher Umgang ist die Grundlage für einen guten Weg in Zeiten schwerer Erkrankung“, betonte Dr. Sittl und gab den Pflegenden wertvolle Hilfestellungen an die Hand, um die oft schwierigen Gespräche zwischen Patienten, Angehörigen und Therapeuten in guter Weise führen zu können.
Den Abschluss des Fortbildungstages bildete eine Lesung von Karl-Heinz Kristel aus Weiden in der Oberpfalz, dessen Frau selbst Palliative-Care-Fachkraft war und an Krebs erkrankte. „Aus seinem Erfahrungsbericht konnten die Teilnehmer spüren, wie wichtig eine feinfühlige und kompetente, palliative Begleitung ist“, so Ines Rudolf, Leiterin der Palliativstation am Klinikum Memmingen und Mitorganisatorin des Fortbildungstages. „Vor allem machte Karl-Heinz Kristel Mut, die Erkrankten nicht nur fachkundig zu betreuen, sondern sie auch weiterhin am Leben teilnehmen zu lassen und auch mal herzhaft mit ihnen zu lachen. Denn das ist es, was allen Beteiligten Kraft zum Durchhalten gibt.“ Rudolf betonte auch, wie wertvoll in der Pflege das Ineinandergreifen von Onkologie- und Palliativmedizin ist. „Wir haben heuer die Fachbereiche `Onkologie´ und `Palliativmedizin´ in einem Fortbildungstag zusammengefasst. Denn es gibt Studien, die belegen, dass die Lebensqualität durch eine frühzeitige Anbindung an die Palliativmedizin deutlich erhöht werden kann.“
Rudolfs Kollegin und Mitorganisatorin Petra Schäfer, onkologische Fachexpertin am Klinikum Memmingen, unterstrich beim Fortbildungstag die schöne Seite des Pflegeberufs. „Von unseren Patientinnen und Patienten kommt so viel Dankbarkeit zurück“, betonte Schäfer. „Und die Herausforderungen in unserem Beruf machen uns auch ein Stück weit stärker.“
Die Organisatorinnen des Onkologie- und Palliativtages (von links): Petra Schäfer, onkologische Fachexpertin am Klinikum Memmingen, und Ines Rudolf, die Leiterin der Palliativstation am Klinikum Memmingen. Fotos: Koch
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