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Schüler werden zu Lebensrettern ausgebildet

Anästhesist Dr. Michael Laupheimer (kniend) und Fachkrankenpfleger Daniel Jonetz (rechts) erklärten den Gymnasiastinnen Helene Holdau (in rot), Carla Bous (daneben) und Sarah Thomas (kniend) die Herz-Druck-Massage mithilfe von Demonstrationspuppen. Foto: privat

 

Nicht tatenlos dastehen, sondern handeln – So lautet die Devise, wenn ein Mitmensch einen Herzstillstand erleidet. Dass es gar nicht so schwer ist, zum Lebensretter zu werden, zeigten Mitarbeiter der Anästhesiologie des Klinikums Memmingen bei einem Reanimationstraining im Bernhard-Strigel-Gymnasium.

„Ein plötzlicher Herzkreislaufstillstand ist die dritthäufigste Todesursache in Industrienationen“, betonte Organisator und Anästhesie-Chefarzt Professor Dr. Lars Fischer. Leider liege die Laienreanimationsquote in Deutschland deutlich unter der in anderen Ländern. „Das wollen wir mit dieser und weiteren Aktionen hier in Memmingen ändern“, unterstrich Fischer, denn: „Ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden treffen. Und jeder kann helfen.“

Was man also tun muss, wenn ein Mensch vor einem zusammenbricht, erklärten Anästhesie-Funktionsoberarzt Dr. Michael Laupheimer und der Fachkrankenpfleger für Anästhesie- und Intensivpflege, Daniel Jonetz, den Zehntklässlern des Bernhard-Strigel-Gymnasiums: „Prüfen, rufen, drücken.“ Bedeute im Klartext: „Als Erstes prüft ihr, ob der Mensch vor euch noch ansprechbar ist und atmet.“ Als Zweites wird unter der Telefonnummer 112 der Rettungsdienst gerufen. „Und bei keinem Lebenszeichen beginnt ihr als Drittes mit der Reanimation.“

Wie das genau funktioniert, übten die Gymnasiasten anschließend an Demonstrationspuppen.

„Der Druckpunkt bei der Herzmassage liegt in der Mitte des Brustbeins“, erläuterte Funktionsoberarzt Laupheimer und zeigte auf die vor ihm liegende Puppe. „Drückt fest und mit einer Frequenz von ungefähr 100 Kompressionen pro Minute auf den Brustkorb. So könnt ihr die Pumpfunktion des Herzens übernehmen, das in diesem Fall nicht mehr schlägt.“

Die sofortige Herzdruckmassage verdoppele bis verdreifache die Überlebenschance: „Durch die Reanimation haltet ihr den lebenswichtigen Blutkreislauf in Gang, bis der Rettungsdienst eingetroffen ist. Man kann dabei nichts falsch machen. Das einzige, was man falsch machen kann, ist, nichts zu tun.“ Denn schon nach drei bis fünf Minuten komme es zu unwiederbringlichen Schäden im Gehirn. „Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes vergehen aber im Schnitt bis zu acht Minuten“, betonte Laupheimer, der auch regelmäßig als Notarzt in Memmingen und Umgebung im Einsatz ist. Dieses kritische Zeitfenster könne nur durch die Maßnahme von Ersthelfern überbrückt werden.

„Wir finden dieses Reanimationstraining sehr sinnvoll“, betonten die Schülerinnen Nora Ewert und Carla Bous nach der Übung. „Weil man hier lernt, einen Menschen zu retten und das in jeder Lebenssituation nützlich sein kann“, ergänzte Nora Ewert. Und auch die Zehntklässlerin Sarah Thomas fand das Training sehr interessant, auch wenn sie hofft, dass sie es niemals brauchen wird.  

 

Information:

Mehr Informationen zur Laienreanimation hier.

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