Sie sind etwa KM vom Klinikum entfernt.

Route starten

In lebensbedrohlichen
Notfällen:

112

Rettungsleitstelle von Feuerwehr, Rettungsdienst und Notarzt

Giftnotruf

089 - 192 40

Notfallberatungen und Informationszentrale bei Vergiftungen.

Ärztlicher Bereitschaftsdienst

116 117

Hausärztliche Hilfe in Notfällen außerhalb der Sprechstundenzeiten.

Kindernotdienst
116 117
Zahnnotdienst
116 117

Notfallklinik

08331 / 70 14060
Notfall
- A A A +

Leistungsspektrum Sprechstunde für Hämangiome und Gefäßmalformationen

In der Klinik für Kinder und Jugendliche am Klinikum Memmingen betreuen wir Patienten mit Hämangiomen und Gefäßmalformationen. In unserer Sprechstunde bieten wir individuell, abhängig vom Alter des Kindes, der Lokalisation und Größen- bzw. Tiefenausdehnung verschiedene Behandlungskonzepte an. Diese werden stets zusammen mit den Eltern besprochen. Die Therapie von Hämangiomen erfordert viel Geduld und Durchhaltevermögen. Dabei möchten wir die Eltern begleiten und unterstützen. Bei Vorstellung erfolgen eine metrische Messung des Befundes sowie eine fotographische Dokumentation. In Einzelfällen wird die Diagnostik um Sonographie und ggf. Kernspinuntersuchung erweitert.

Der optimale Zeitpunkt für den Beginn einer Therapie liegt am Beginn der Wachstumsphase (Vorstellung so früh wie möglich um den richtigen Zeitpunkt der Therapie zu finden).

Die Wahl der geeigneten Therapie ist immer eine Enzelfallentscheidung und auf jedes Kind zugeschnitten. Wir bieten folgende Behandlungsmöglichkeiten an.

 

  • Betreuung der Patienten und Familien im Verlauf

Kleine Hämangiome mit unproblematischer Lokalisation und Verlauf werden beobachtet (’wait and see’). Bei Größenzunahme des Hämangiomes kann jederzeit (<10 Tagen) eine Terminvereinbarung in unserer Sprechstunde erfolgen.

  • Ambulante Kontaktkryotherapie

Bei oberflächlichen Hämangiomen mit entsprechender Ausdehnung kann eine Kältebehandlung mit einem Kältestift durchgeführt werden. Dabei wird die Kryosonde für einige Sekunden auf das Hämangiom gehalten. Man erreicht eine Wirkung bis zu einer Eindringtiefe von ca. 2-4 mm. Eine Kontaktkryotherapie kann einen vorzeitigen Wachstumsstopp erzielen. Mehrfache Behandlungen sind möglich. Eine Narbenentstehung im Verlauf ist möglich.

  • Propranololtherapie systemisch mit Einleitung der Therapie unter stationären Bedingungen sowie ambulante Weiterbetreuung

Bei Hämangiomen mit problematischer Lokalisation (Gesichtsbereich, Lippenrot, Hände, Füße, Genitale, großflächige Hämangiome) sowie Hämangiomatose (>5-20 Hämangiomen) erfolgt ggf. eine Einleitung einer systemischen peroralen Therapie mit dem nicht selektiven Betablocker Propranolol unter stationären Bedingungen. Hierbei werden die Kinder für 2 Tage stationär aufgenommen. Dabei erfolgt eine kardiale Vor- und Verlaufsdiagnostik (u.a. EKG) sowie engmaschiges Monitoring bzgl. möglicher Nebenwirkungen wie Hypoglykämie, Hypotonie oder bronchialer Obstruktion. Die Propranololapplikation erfolgt zur Nahrung dazu.  In entsprechenden ambulanten Verlaufskontrollen werden Nebenwirkungen erfragt, es erfolgt eine gewichtsadaptierte Dosisanpassung.

  • Topische Propranololtherapie mit Salbe

Eine topische Propranololtherapie mit Salbe stellt eine weitere Therapieoption bei oberflächlichen kutanen Hämangiomen dar. Die topische Anwendung erfolgt als Okklusionsverband (1-2mm dicke Schicht) 2x täglich für 2 Stunden. Eine Therapie ist bei rasch proliferierenden oberflächlichen Hämangiomen möglich. Die Therapie wird für ca. 2-3 Monate durchgeführt und nach Ansprechen jeweils modifiziert. Ein Ansprechen gelingt bei ca. 50% der Patienten. Die Eltern werden über Anwendung und Risiken beraten. Weiterhin erfolgt die Rezeptierung von Propranololsalbe. Ein Anwendungsmerkblatt wir zusätzlich den Eltern mitgegeben. Die Betreuung erfolgt ausschließlich ambulant.

  • Granuloma pyogenicum

Das Granuloma pyogenicum ist ein erworbener gutartiger vaskulärer Hauttumor welches zu der Gruppe der Hämangiome zählt. Diese exophytische Gefäßproliferation entsteht bei Kleinkindern nach einem Bagatelltrauma oder lokaler Reizung u.a. im Gesicht. Die Eltern werden über die Entität aufgeklärt. Als Therapieoption erfolgte entweder eine Kontaktkryotherapie, Enukleation oder Excision. Diese erfolgt durch unseren Kinderchirurgen.

 

 

Kooperationen:

Um eine Behandlung optimal und patientenindividuell zu gestalten arbeiten wir eng mit den überweisenden ärztlichen Kollegen zusammen. Des Weiteren besteht konsiliarischer Kontakt zu den ärztlichen Mitarbeitern der Kinderchirurgischen Klinik der LMU München sowie den Kollegen der Kinderklinik Heilbronn und plastischen Chirurgen in unserem Klinikum in Memmingen.

Wann sollten die Kinder bei uns vorgestellt werden?

  • bei Hämangiomen mit kritischer Lokalisation (Ohr, Auge, Nase, Mund, Lippenrot, Gesicht Genitale, Fuß, Hand) und Funktionsbeeinträchtigung
  • bei Hämangiomen mit rascher Größenprogredienz
  • bei Hämangiomatose
  • bei segmentalen Hämangiomen
  • bei Verdacht auf eine vaskuläre Malformation
  • entstellende Hämangiome mit psychischer Belastung
  • bei ulzerierenden Hämangiomen

Die Vorstellung in der Ambulanz sollte so früh als möglich erfolgen.

 

Adresse und Kontaktaufnahme

Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Bismarckstrasse 23 (Postanschrift)
87700 Memmingen
Anmeldung: Telefon: 08331 /70 -2283 Fax: 08331 / 70 -2301
Sprechzeiten: Mo + Di + Mi (8:30 bis 12:00 sowie 13:00 bis 16:00)
Behandlung in der Tagesklinik: Montag-Freitag 8:00-18:00