Sprechstunde für frühkindliche Regulationsstörungen
Anmeldung erfolgt mit diesem Anmeldebogen und dem Tagesprotokoll direkt über unsere „Schreibaby-Ambulanz”.
In den ersten Lebensjahren eines Kindes gibt es bei Eltern viele Unsicherheiten und Fragen im Umgang mit ihrem Kind:
- Warum schreit mein Kind soviel?
- Warum schläft mein Kind nicht durch?
- Warum isst mein Kind so schlecht?
Anstatt sich uneingeschränkt über das Kind freuen zu können, erleben viele Eltern Erschöpfung und Hilflosigkeit.
Wer kommt zu uns? – Indikationen
Die frühkindlichen Regulationsstörungen fassen als gemeinsame Diagnose ein breites Spektrum von Problemen der frühkindlichen Verhaltensregulation zusammen, welche in zeitlichem Zusammenhang mit alterstypischen Anpassungs- und Entwicklungsaufgaben stehen (Regulation von Schlaf-Wach-Organisation, Erregbarkeit, Aktivität, Aufmerksamkeit und Emotionen) und von Eltern und Baby gemeinsam zu bewältigen sind:
- exzessives Schreien
- chronische Unruhe
- Ein- und Durchschlafstörungen
- Fütter- und Gedeihstörungen
- Spielunlust bis hin zu sozialer Ängstlichkeit
- exzessives Klammern und Trotzen
- Trennungsängste
- oppositionell-aggressives Verhalten im Kleinkindalter
Weitere mögliche Indikationen können sein:
- Ehemalige Früh-, Mangel- oder Risikogeborene mit Belastungen in der Eltern-Kind-Beziehung, welche sich ebenfalls als Schrei-, Schlaf- und Fütterstörung äußern können
- Familien mit chronisch kranken Kindern, bei welchen die Eltern-Kind-Beziehung belastet ist
- Eltern, deren Kinder obige Symptome zeigen und die selber unter psychischen Symptomen leiden, wie z. B. Depression, chronische Erschöpfung, chronische Schmerzen usw.
Was wird untersucht? – Diagnostik
Entwicklungsneurologische Untersuchung gemeinsam mit Ärztin und Psychologin/Psychotherapeutin
- Genaue Erfassung der Vorgeschichte (Anamnese; Fragebogen und Gespräch)
- Videodiagnostik z. B. von gemeinsamer Spiel- oder Füttersituation
- Bei Bedarf physiotherapeutische, ergotherapeutische oder logopädische Diagnostik
- Körperliche Untersuchung in enger Zusammenarbeit mit der Kinderklinik wenn nötig
Wie wird behandelt? – Therapie
Die Behandlung ist umfassend und bezieht sowohl den Säugling bzw. das Kleinkind als auch dessen Eltern sowie die Eltern-Kind-Beziehung mit ein. Bestandteile der Therapie sind:
- Krisenintervention
- Gemeinsame Suche nach möglichen Ursachen des kindlichen Verhaltens
- Gemeinsames Beobachten und Beschreiben kindlicher Entwicklungsschritte und Erkennen von Fördermöglichkeiten (Entwicklungsberatung)
- Sensibilisierung der Eltern für die Wahrnehmung und angemessene Deutung der kindlichen Signale (Feinfühligkeitstraining)
- Beobachtung der Eltern-Kind-Interaktion in Alltagssituationen (Interaktionsarbeit)
- Auswirkungen des kindlichen Verhaltens auf die Familie erkennen, Möglichkeiten der Entlastung und Wege für ein gutes Miteinander finden