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Jede achte Frau erkrankt an Brustkrebs

Eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Dabei steigt das Risiko mit zunehmendem Alter. Während allerdings die Zahl der Neuerkrankungen kontinuierlich steigt, sinkt die Sterblichkeitsrate durch immer bessere Therapiemethoden. Anlässlich des Brustkrebsmonats Oktober informiert Gynäkologie-Chefarzt Privatdozent Dr. Felix Flock vom Zertifizierten Brustzentrum des Klinikums Memmingen über neue Therapieansätze.

 

Brustkrebs macht einen Drittel aller Tumorerkrankungen bei der Frau aus. Weil die Zahlen sehr hoch sind, wird in diesem Bereich auch viel geforscht und es gibt immer neue Therapiemethoden. Was gibt es derzeit Neues? 

Gynäkologie-Chefarzt PD Dr. Felix Flock: Einen großen Fortschritt gibt es in der sogenannten Hormontherapie. Wir wissen, dass 60 Prozent aller Mammakarzinome hormonempfindlich sind. Und von diesen hormonempfindlichen Tumoren entwickeln wiederum 50 Prozent eine Resistenz gegen die entsprechende Krebstherapie. Solche Resistenzen kennen wir ja schon aus anderen Bereichen der Medizin, beispielsweise bei Resistenzen gegen Antibiotika. In der Krebstherapie bedeutet das, dass der Tumor trotz entsprechender Therapie weiterwächst und sich auch Metastasen ungebremst entwickeln können. Diese Resistenzen versucht man jetzt mit neuen Medikamenten zu durchbrechen und hat da bereits ganz gute Erfolge.

 

Besonders aggressiv ist der sogenannte dreifach negative (triple negative) Brustkrebs, an dem rund 15 Prozent der an Brustkrebs erkrankten Frauen leiden. Bei dieser Krebsart wirken viele der zugelassenen Therapien nicht. Gibt es hier etwas Neues?

Gynäkologie-Chefarzt PD Dr. Felix Flock: Die dreifach negativen Mammakarzinome haben an ihrer Oberfläche keine Hormonrezeptoren und keine wachstumsstimulierenden Eiweiße. Deswegen sind sie schwerer zu behandeln, weil hier beispielsweise antihormonelle Wirkstoffe keinen Nutzen bringen. Allerdings gibt es hier jetzt eine große Entwicklung, denn es wurde erkannt, dass durch eine Immuntherapie das Wachstum häufig zurückgedrängt werden kann. Die Immuntherapie ist eine recht neue Form der Krebstherapie. Durch die Immuntherapie werden die Immunzellen, die den Krebs bekämpfen, stimuliert. Davon erhoffen wir uns eine Heilung beziehungsweise Verbesserung der Überlebenszeit unserer Patientinnen.

 

Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto größer ist bekanntlich die Heilungschance. Deswegen ist die Brustkrebsvorsorge so wichtig. Scheuen sich die Patientinnen jetzt während der Corona-Pandemie, ihre Vorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen wahrzunehmen?

Gynäkologie-Chefarzt PD Dr. Felix Flock: Wir hatten in der ersten Pandemiewelle im Frühjahr einen erheblichen Rückgang von Vorsorgebesuchen beobachtet. Es ist mir ganz wichtig, hervorzuheben, dass ein früh diagnostizierter Brustkrebs und auch ein Unterleibskrebs, wie beispielweise der Eierstocks- oder der Gebärmutterkrebs, meistens viel besser behandelbar ist und mit weniger aggressiven Maßnahmen bekämpft werden muss. Dabei können wir insbesondere diese Tumorerkrankungen oftmals durch relativ einfache Untersuchungsmaßnahmen feststellen oder zumindest einen Hinweis gewinnen – nämlich durch genaues Betrachten, den Tastbefund, Hinzuziehungen von Ultraschalluntersuchungen und bei der Brust die Durchführung einer Mammographie. Es ist also wichtig, auch in einer Zeit der Pandemie, deren Ende noch nicht absehbar ist, weiterhin an etablierten Vorsorgemaßnahmen teilzunehmen.     

 

 

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